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Festliche Kleidung: So zieht man(n) sich an!

Übergrößen Herrenmode

1.   Die richtige Form

Mit ein paar Kilo mehr auf den Rippen ist es manchmal gar nicht so leicht einen wirklich passenden Anzug zu finden. Je nach Größe und Gewicht werden die einzelnen Körperpartien bei der Wahl der Garderobe für einen feierlichen Anlass dann zu wirklichen Problemzonen, die es geschickt zu bekleiden gilt. Was bei der Wahl eines Anzugs in Übergröße wichtig ist, erfahren Sie hier.

Sakko und Weste

Wie sitzt ein Sakko richtig? Und passt eine Weste zu meinem Outfit?

Für alle großen Größen gilt:

  • Keine zu weiten Anzüge kaufen, darin wirken Sie schnell nachlässig
  • Zu weite Hosenbeine machen Sie dicker, komfortabel geschnitten dürfen sie aber gerne sein
  • Auf schmale Krawatten verzichten
  • Einstecktuch tragen! Das lenkt den Blick vom Bauch auf Ihre Brust

Tipp: Das Einstecktuch sollte bunt, aber niemals im gleichen Muster wie Ihre Krawatte gehalten sein.

 

Haben Sie eine große und massive Statur:

  • Dreiknopfsakkos sehen auf Grund ihres kleineren Ausschnitts bei großen Männern besser aus als Ein- oder Zweiknopfsakkos
  • Falls Sie Ein- oder Zweiknopfsakkos tragen möchten, wählen Sie eines mit tiefem Ausschnitt, das macht ihren Oberkörper schlanker
  • Auf Sakkos mit Schulterpolstern verzichten! Die machen Sie noch breiter
  • Keine Anzüge mit Linien oder Streifen tragen
  • Einfarbige Hemden wirken schlanker als gemusterte
  • Hosen mit Aufschlag verkürzen Ihre Beine optisch
  • Bundfalten machen schlanker und sind bei kräftiger Statur ein willkommener Kniff
  • Tragen Sie Hosenträger anstatt Gürtel, dann stellt sich auch nicht die Frage, ob der Gürtel über oder unter dem Bauch getragen werden soll
  • Schuhe, die bequem sein und Ihnen einen festen Stand verschaffen, sind optimal für festliche Anlässe und geben Sicherheit

Haben Sie eine kleine und kräftige Figur:

  • Ein- oder Zweiknopfsakkos strecken durch einen tiefen Ausschnitt Ihren Oberkörper optisch
  • Lange Sakkos sind Tabu, sie verkürzen Ihre Beine optisch und lassen Sie kleiner wirken
  • Unifarbene Anzüge tragen! Karos und Muster lassen Sie breiter wirken
  • Lassen Sie Manschetten unter den Sakkoärmeln hervorschauen, so verlängern Sie optisch Ihre Arme
  • Keine Hosen mit Aufschlag tragen! Lassen Sie die Hosenbeine mit einer Falte auf dem Schuh aufliegen – dadurch wirken Sie größer
  • Schuhe, die bequem sind und Ihnen einen festen Stand verschaffen, sind optimal für festliche Anlässe und geben Sicherheit
Bigtex- Experten-Tipp:
“Es gibt spezielle Übergrößen-Passformen (Bauchgröße, untersetzte Größen) beim Sakko und bei den Hosenformen. Bei einem Anzugkauf sollte unbedingt auf elastischen Stretch in Längs- und Querrichtung geachtet werden. An den Schultern und an den Ellenbogen sollten bi-elastische Einlagen im Sakkofutter mit eingearbeitet sein. Dadurch ergeben sich weniger Falten und ein fühlbar besserer Tragekomfort. Das Sakko muss an der Schulter perfekt sitzen! Optisch am vorteilhaftesten im Übergrößen-Bereich sind: ein Sakko mit zwei Knöpfen  oder ein Sakko mit max. einem Rückenschlitz oder keinem!

Achtung: “Auf keinen Fall sollte das Sakko mit einem Zweireiher gekauft werden. Dies gilt auch für die zwei Rückenschlitze. Beides wirkt bei großen Größen optisch eher unvorteilhaft. Die Hose darf auf keinen Fall zu kurz sein. Am besten den festlichen und eleganten Schuh zur Anzughose mit zur Anprobe nehmen!”

 

2.   Die geeignete Farbe

Auf Grund einer kräftigen Statur ist von Mustern – egal ob bunt oder schwarzweiß – in jedem Fall abzusehen. Muster wie Karos oder Querstreifen lassen Sie breiter wirken und das ist in den seltensten Fällen vom Anzugträger erwünscht. Wenn Sie farblich Akzente setzen möchten, dann tun Sie dies mit einer gemusterten Krawatte und einem dazu passenden unifarbenen Einstecktuch. In jedem Fall sollten Einstecktuch und Krawatte farblich zueinander passen, jedoch nicht das gleiche Muster aufweisen. Nadelstreifenanzüge sind wirklich nur mit fast nicht sichtbaren Streifen mit einer breiten Statur tragbar. „Farben sollten eher dezent und einfarbig in den dunkleren Tönen und auch mit Struktur gewählt werden“, sagt unser Fachmann Oliver, der durch seine langjährige Tätigkeit im Textil-Übergrößenbereich schon viele Anzugsuchende beraten und glücklich gemacht hat, „mit einem Hemd können Sie gerne Farbe kombinieren.“

3.   Die passenden Accessoires

Breite Krawatten, Fliegen, Einstecktücher und Hosenträger sind bei ein paar Pfunden mehr auf den Rippen die richtigen Accessoires. „Eindeutig ist die Krawatte der Fliege vorzuziehen. Ausnahme ist das Vatermörder-Hemd, mit seinem steifen, vorne offenen, hohen Stehkragen, hier sollte eine Fliege getragen werden“, meint Oliver. Wir wollen Ihnen hier Fliege, Krawatte und Co. ans Herz legen:

Krawattenknoten

Für jeden Kragen, den passenden Knoten!

Die Krawatte

Breit und zur Farbe des Hemdes und des Anzugs passend, darf sie auch gern gemustert sein. Je nach Hemdkragen sollte die Krawatte passend geknotet werden. Der Knoten sollte niemals so dick sein, dass er den Kragen vom Hemd wegdrückt und die Länge der Krawatte darf nicht über den Hosenbund hinausreichen. Sie sollte beim Knopf aufhören. Wer Probleme mit der richtigen Krawattenlänge hat, der kann sich auch gerne bei unseren Krawatten in Überlänge umschauen. Welcher Knoten zu welchem Kragen passt sehen Sie hier:

Kragenweite

Wann sitzt ein Hemd eigentlich richtig?

Button-Down-Kragen: Lässig, passt zu Sportsakkos und wird meist ohne Krawatte getragen. Für jede Gesichtsform geeignet, besonders mit langem Hals.

New-Kent-Kragen: Business, passt zu fast allen Anzügen und sieht mit jedem Krawattenknoten gut aus (Four in Hand/ Windsor/Kentknoten/Prinz Albert). Für jede Gesichtsform geeignet.

Haifischkragen: breiterer Kragensteg, mit und ohne Krawatte tragbar, Windsor-Knoten passt gut dazu. Für schmale Gesichtsformen und lange Hälse geeignet.

Kentkragen: sehr beliebt und klassisch, mit einem Windsorknoten gut tragbar. Für Männer mit einem runden Gesicht und einem kurzen Hals. Wichtig: Beim Kentkragen unbedingt Kragenstäbchen tragen.

Tabkragen: Hiervon sollten Sie die Finger lassen, der Kragen liegt sehr eng am Hals an und bietet nur wenig Platz für einen Krawattenknoten. Daher ist er nur mit schmalen Krawatten tragbar, von denen Pfundskerle aber lieber Abstand nehmen sollten.

Anleitungen zu verschiedenen Krawattenknoten:

Damit Sie Ihre Krawatte auch nach Ihrem Geschmack binden können, finden Sie hier die Links zu Video-Tutorials für:

Oliver rät:
“Die Größe des Hemdes wird aufgrund der Halsweite ermittelt. Wenn Sie Ihre Größe per Maßband messen, müssen Sie noch zwei Finger „einstecken“ können. Wenn das Hemd lässig aus der Hose getragen wird, sollten Sie auf einen runden Saumabschluss achten. Die Kragenform spielt noch eine wesentliche Rolle. Der Kent, New Kent und der Button Down Kragen passen sehr gut zu Übergrößen-Hemden. Der Haikragen ist nicht so empfehlenswert, da dieser die Halspartie betont.”

Achtung: Hemdkragen werden beim Waschen und Reinigen oft kleiner und sind dann zu eng und passen nicht mehr.

Die Fliege:

Als Querbinder bekannt, ist die Fliege in diesem Sommer weiterhin ein trendiges Accessoire für jedermann. Bunt darf sie sein und an den Enden kantig oder abgerundet. Je nach Anlass kann die Festlichkeit bei der Fliege über den Stoff zum Ausdruck gebracht werden: Seidenfliege für Hochzeiten und sportliche Cordfliegen für das Date im Café nebenan. Wenn Sie einen klassischen Anzug mit weißem Hemd tragen, kann eine gemusterte Fliege ein schöner Akzent sein, um den Blick auf Ihr Gesicht und Ihre Brust zu lenken. Bunte Fliegen sind gut dazu geeignet, um die Ernsthaftigkeit aus Ihrem Anzug zu nehmen. Wer Sie als den sportlichen Typ in Jeans und Polohemd kennt, der wird Sie mit bunter Fliege und Anzug wohl eher als authentisch wahrnehmen als mit Seidenschlips und Smoking.

Bei der Fliege ist also ganz klar der Anlass das entscheidende Kriterium für Stofflichkeit und Farbe. Abgestimmt zum Hemd machen Sie mit einem Querbinder entweder eine lockerlässige und sportliche Figur oder eine wirklich sehr feierliche, aber egal für welche Schleife sie Sie sich entscheiden – die Damen lieben Fliegen!

Die Einstecktücher:

Was einst den Gentlemen vorbehalten war, ist jetzt wieder voll im Trend – und das ist gut für Sie! Mit einem Einstecktuch lenken Sie die Blicke von Ihrem Bauch und Unterkörper auf Ihren Oberkörper. Es muss zu Hemd und Krawatte bzw. Fliege passen, sofern Sie eine tragen, und sollte anständig gefaltet sein. So falten Sie ein Einstecktuch richtig: (Quelle)

legeres Tuch richtig falten

Leger: Das viereckige Tuch zum Dreieck falten und die langen Spitzen in die Mitte legen. Die linke Ecke Ihres Einstecktuches wird bis zur Mitte gefaltet, das gleiche machen Sie mit der gegenüberliegenden Seite, so dass diese mit der Spitze an den Rand der nun geraden linken Seite stößt.

festliches Tuch richtig falten

Festlich: Das Einstecktuch wird zu einem Dreieck gefaltet. Jetzt die beiden spitzen Ecken schräg nach oben falten, so dass sie neben der breiteren Spitze des Dreiecks liegen. Die untere Kante nun nur noch ein kleines Stück nach oben falten, das Tuch in die Sakkotasche stecken und fertig! Für die festliche Falttechnik eignen sich vor allem etwas größere Tücher mit handrollierter Kante. Durch die rollierte Kante ist der Faden am Saum des Tuches so gut wie nicht sichtbar, das hat aber meist auch seinen Preis.

„Manschettenknöpfe und ein dezentes Einstecktuch sind je nach Anlass chic und absolut tragbar“ , findet unser Fachmann, aber „bunte Schuhe gehen überhaupt nicht.“

 

Krawattenlaenge

Eine Krawatte darf nicht zu kurz sein!

Die Hosenträger:

Schmale oder breite Hosenträger sehen gut aus und entzerren Ihre Figur. Als Alternative zum Gürtel sind sie vor allem für einen runden und großen Bauch geeignet. Hosen mit Gürtel, über die der Bauch herüberragt oder die den untersten Hemdknopf aufspannen, sind nicht so vorteilhaft. Ebenso wenig wie ein über dem Bauch getragener Gürtel. In den meisten Fällen sieht man diese unter dem Sakko ohnehin nicht. Für Oliver steht ganz klar fest: „Die Hosenträger sind dem Gürtel vorzuziehen.“

So sitzt der Anzug richtig!

Infografik Anzug

Damit der Anzug richtig sitzt, ist eine kleine Orientierungshilfe gold wert!

 

Quelle:http://karrierebibel.de/wp-content/uploads/2013/12/Ma%C3%9Fanzug-Infografik-perfekter-Sitz.jpg

5.Tricks für ein unbeschwertes Fest

Gerade in den Frühlings- und Sommermonaten bringt uns die Feierlichkeits-Hochsaison nicht nur terminlich ins Schwitzen. Wenn die Temperaturen sich bei über 25 Grad Celsius eingespielt haben, wird die Frage nach dem passenden Anzug zu Hochzeit, Konfirmation oder rundem Geburtstag noch schwerer. Ein kleiner aber hilfreicher Rat ist es, Anzüge und Hemden mit keinem bis wenig Kunstfaseranteil zu kaufen, da man darin nicht so sehr schwitzt. Auch auf Westen unter dem Sakko sollte im Sommer lieber verzichtet werden. Vor allem für Männer, die stark an Bauch und Rücken schwitzen, ist ein klassisches Rippunterhemd zu empfehlen. Es saugt den Schweiß auf und hilft so, unangenehme Flecken zu vermeiden.

Wer eher unter den Achseln schwitzt, kann auf ein T-Shirt für unter das Hemd zurückgreifen oder, falls die Temperaturen tropisch werden, zu einem beliebten Trick greifen: Slip-Einlagen innen unter die Hemdachseln kleben. Sie fangen den Schweiß auf und können während der Feier auch ausgetauscht werden. Wer nicht ganz so sehr schwitzt, der kann es auch mit Babypuder unter den Armen versuchen oder auf Deo-Antitranspirante zurückgreifen.

Die häufigsten Fehler beim Anzugkauf lassen sich ganz einfach vermeiden, meistens ist „die Hose zu kurz oder zu lang, das Sakko ist zu eng oder zu weit. Klar, dass bei einem Mix & Match Anzug die Farben nicht immer zusammen passen können.“ Zum Thema Hemdkauf hat Oliver auch noch einen letzten Tipp: „Nehmen Sie zum Hemdenkauf unbedingt das Sakko mit.“

Wir wünschen ein n fröhlichen Anzugkauf – und ja nicht die Accessoires vergessen!

 

Bilder:
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Falttechnik Einstecktücher ©bigtex.de
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Infografik: Realmenrealstyle.com, gefunden auf: http://karrierebibel.de/wp-content/uploads/2013/12/Ma%C3%9Fanzug-Infografik-perfekter-Sitz.jpg