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Dick & berühmt: 20 faszinierende Persönlichkeiten, die Sie kennen sollten

berühmte dicke Menschen der Geschichte

Wir stellen Ihnen heute 20 eindrucksvolle Persönlichkeiten vor, die viel Gewicht hatten – im doppelten Sinne! Wir beginnen unsere Reise durch die Geschichte beim Kanzler der Einheit und beenden sie bei einer mächtigen Herrscherin des Altertums. Dazwischen finden Sie unter anderem berühmte Komiker, Regisseure und einen Gangsterboss. Aber sehen Sie einfach selbst!

1. Helmut Kohl (*1930): Pfälzer Saumagen für alle

Auch Strauß’ parteiinterner Widersacher Helmut Kohl ist für seine Wohlbeleibtheit bekannt. Zigmal unterzog sich der frühere Bundeskanzler radikalen Diäten, speckte ab und legte bald darauf wieder zu. Denn Schlachtplatte, Blutwurst, Apfelkuchen, pfälzischer Zwetschgenkuchen und Pasta schmecken ihm einfach zu gut. Seinen Staatsgästen tischte er zu Kanzlerzeiten die Spezialität seiner Heimat, Pfälzer Saumagen, auf – weder Margret Thatcher noch Francois Mitterand kamen darum herum.

Ins deutsche Gedächtnis hat er sich aber vor allem durch zwei Fakten eingebrannt: seine lange währende Kanzlerschaft (1982 bis 1998) und seine Verdienste um die deutsche Einheit.

Helmut Kohl bei einer Wahlkampfveranstaltung

Bundeskanzler Helmut Kohl wurde für seine Verdienste um die deutsche Wiedervereinigung gefeiert.

Übrigens: In seinem Lieblingsurlaubsort, St. Gilgen in Österreich, können Sie sich eine Torte schmecken lassen, die Helmut Kohl gewidmet ist: die „Kanzlertorte“, eine süße Kreation aus weißer und dunkler Schokolade.

2. Franz Josef Strauß (1915-1988): Die bayerische Eiche

Schauspieler Francis Fulton-Smith musste sich vor ein paar Jahren ordentlich Gewicht anfuttern – für seine Rolle als Franz Josef Strauß im Fernsehfilm „Die Spiegel-Affäre“. Der bayerische CSU-Mann war nicht nur ein Schwergewicht in der Politik (er bekleidete mehrere Ministerämter und war zehn Jahre lang bayerischer Ministerpräsident), sondern brachte auch ordentliches Gewicht auf die Waage.

Politiker Strauß auf einem Foto von 1982

Für sein Gepolter bekannt: Der Politiker Franz Josef Strauß ließ niemanden kalt.

Politisch spaltete Strauß die Gemüter, aber sowohl seine Anhänger als auch seine Gegner waren sich wohl einig, dass er eine eindrucksvolle Erscheinung war. So sagte denn auch Kardinal Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., bei der Beisetzung des Politikers im Oktober 1988: „Wie eine Eiche ist er vor uns gestanden, kraftvoll, lebendig.“

3. Jackie Gleason (1916-1987): Starke TV-Auftritte

Jackie Gleason, Schauspieler, Komiker und Big-Band-Leiter, gehörte zu den beliebtesten TV-Stars im Amerika der 1950er bis 1970er Jahre. Seine Wohlbeleibtheit brachte ihm allerhand Spottnamen ein, etwa den „Prince of Whales“ – „Prinz der Wale“. „Er ist meine zwei liebsten Komiker“, witzelte ein Kollege. Zugleich aber galt Gleason als unangefochtener Titan unter den TV-Komikern, und seine mächtige Erscheinung flößte vielen Respekt ein.

Ein ausgekochtes Schlitzohr- Darsteller Jackie Gleason

In Deutschland ist Gleason vor allem durch den Film „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ (1977) berühmt geworden.

Abgesehen von seinem Humor und seiner rundlichen Gestalt war Jackie Gleason für seinen eleganten Kleidungsstil berühmt: Maßanzüge, Krawatten und Einstecktücher waren sein Ding. Dazu kam stets ein Blümchen im Knopfloch, das gewissermaßen zu seinem Markenzeichen wurde.

Imitieren Sie den Gleason-Look – bei Bigtex finden Sie Krawatten und Einstecktücher, elegante Hemden sowie Anzüge und Sakkos!

4. Orson Welles (1915-1985), fetter als Falstaff

In seinem  Filmerfolg „Citizen Kane“ trat Orson Welles noch als recht schlanker Mann in Erscheinung. Die Liebe zu Alkohol und reichhaltigem Essen sorgte aber dafür, dass der brilliante Schauspieler und Regisseur im mittleren Alter bereits fettsüchtig war (sein Höchstgewicht betrug rund 180 Kilogramm) und infolgedessen an einer Reihe von Krankheiten litt. Für die Rolle des Falstaff, eines wohlbeleibten Soldaten in Shakespeares Stücken „Die Weiber von Windsor“ und „Heinrich IV“, musste Orson Welles sich gar einer Diät unterziehen.

Orson Welles

Welles war einer der prägendsten und vermutlich auch einer der dicksten Regisseure der Filmgeschichte.

5. Alfred Hitchcock (1899-1980): Binge Eating als Trost

Alfred Hitchcock, der gefeierte Regisseur von Filmen wie „Die Vögel“, „Psycho“ oder „Das Fenster zum Hof“, war ein notorischer „Binge Eater“. Während seiner schwierigen Kindheit in einem strengen und gefühlskalten Elternhaus war Essen sein einziger Trost. Er selbst sprach davon, sich eine „Rüstung aus Fett“ angelegt zu haben.

übergewichtiger Regisseur Alfred Hitchcock

Alfred Hitchcock hatte ein schwieriges Verhältnis zum Essen. Fressattacken und Radikalkuren wechselten sich ab.

In späteren Jahren nahm Hitchcocks Appetit keineswegs ab. Er erfreute sich an den ausgezeichneten Kochkünsten seiner Frau Alma, und wenn er ausging, bestellte er statt einem gleich drei Steaks, gefolgt von einer dreifachen Portion Eis.

Zugleich litt Hitchcock an seinem Übergewicht und verordnete sich regelmäßig Radikaldiäten. Während der Dreharbeiten zu „Das Rettungsboot“ (1944) verlor er mit einer Diät aus schwarzem Kaffee, magerem Fleisch und Melone ein Drittel seines Körpergewichts. Lange hielt der Effekt aber nicht an.

6. Al Capone (1899-1947), das Schwergewicht der Gangsterszene

Alphonse Gabriel „Al“ Capone ist der wohl berüchtigtste Gangsterboss aller Zeiten. 1899 in New York als Sohn süditalienischer Einwanderer geboren, ging er später nach Chicago und machte in der Unterwelt Karriere. Während der Prohibition in den 1920er Jahren kontrollierte Al Capone ein Netz aus Schnapsbrennereien, Bordellen, illegalen Clubs und Schmugglern.

Verbrecherfoto Al Capone

Der Verbrecherkönig Al Capone kam lediglich wegen Steuerhinterziehung in Haft. Seine Morde konnte ihm die Polizei nie nachweisen.

Eine Schönheit war Al Capone wahrlich nicht: Sein Gesicht, das von Jugend an durch Narben entstellt war, brachte ihm den Spitznamen „Scarface“ – „Narbengesicht“ – ein. Von Statur her war er untersetzt und bullig, der Hals kaum vorhanden. Doch Kleider machen Leute: Sein elegantes und selbstbewusstes Auftreten in maßgeschneiderten Anzügen, Hut und Diamantschmuck prägten das Bild vom mächtigen König der Unterwelt.

7. Oliver Hardy (1892-1957): dick, aber nicht doof

Die Auftritte mit seinem Kollegen Stan Laurel als das Komikerduo „Laurel und Hardy“ oder „Dick und Doof“ machten Oliver Hardy weltberühmt. Hardy neigte von Kindestagen an zu Übergewicht und war für seinen guten Appetit bekannt. Eine Familienlegende besagt, dass seine Mutter einmal zwanzig Buttermilchkekse gebacken hatte, die der Kleine zu ihrem großen Erstaunen sofort komplett aufaß.

Während er in jungen Jahren die Hänseleien der anderen Kinder aushalten musste, wurde seine Wohlgerundetheit später Oliver Hardys Markenzeichen. Als den sympathischen Dicken von „Dick und Doof“ lieben Zuschauer ihn bis heute.

Beispiel gefällig? Wie wäre es mit einem Ausschnitt aus der legendären Tortenschlacht:

8. Roscoe „Fatty“ Arbuckle (1887-1933): dick im (Film-)Geschäft

In Zeiten des Stummfilms war er einer der beliebtesten und höchstbezahlten Hollywoodstars: Roscoe Arbuckle. Den wenig schmeichelhafte Beinamen „Fatty“ erhielt er wegen seines Körperumfangs. Schon bei seiner Geburt war er ungewöhnlich schwer gewesen: Er hatte stattliche 5,9 Kilogramm auf die Waage gebracht, obwohl beide Elternteile zart gebaut waren. Für Roscoe Arbuckles Vater Grund genug, seine Vaterschaft anzuzweifeln.

An Arbuckles Talent zweifelte in späteren Jahren dagegen niemand. Ab 1909 machte er als Stummfilmstar Karriere und drehte unter anderem mit Charlie Chaplin. Außerdem ist ihm die Entdeckung von Buster Keaton zu verdanken, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband.

Die Zeitung New York Dramatic Mirror zollte ihm auf etwas fragwürdige Art Respekt: Arbuckle sei „der beste Beweis dafür, dass jedermann einen fetten Komiker liebt“. Roscoe Arbuckle selbst hasste das Wort „fett“ und seinen Spitznamen „Fatty“. Am Set war es daher verboten, ihn so zu nennen. Dem Erfolg seiner Filme tat der ungeliebte Spitzname jedoch keinen Abbruch.

Stummfilm-Star Roscoe Airbuckle, genannt Fatty

Das Übergewicht war Roscoe „Fatty“ Arbuckle in die Wiege gelegt.

9. Diego Rivera (1886-1957), der mexikanische Elefant

Der Mexikaner Diego Rivera ist heute vor allem wegen seiner Ehe mit der Malerin Frida Kahlo bekannt. Dabei war er bereits ein weltberühmter Künstler, als Frida ihn kennenlernte: Als Maler politisch-revolutionärer Wandbilder hatte er sich auch außerhalb von Mexiko einen Namen gemacht, beteiligte sich an Ausstellungen in Europa und erhielt Aufträge in den USA.

Bei ihrer Hochzeit 1929 war Frida 22 und Diego 42 Jahre alt. Die Gäste staunten über das ungleiche Paar, nicht zuletzt wegen der körperlichen Unterschiede: Diego war groß, kräftig und deutlich übergewichtig, Frida hingegen zart und fragil. Fridas Mutter, die gegen die Verbindung gewesen war, sprach finster von einer „Hochzeit zwischen einer Taube und einem Elefanten“.

Künstler Diego Rivera, Ehemann von Frida Kahlo

„Elefant“ war nur einer der Spottnamen, die Diego Rivera sich bei seiner Hochzeit mit der zierlichen Frida Kahlo gefallen lassen musste.

Obwohl Diego auf den ersten Blick nicht unbedingt attraktiv erschien, besaß er echtes Charisma und galt als großer Frauenverführer. Trotz seiner zahlreichen Ehebrüche hing Frida Kahlo ihr ganzes Leben lang an ihm und heiratete ihn 1940, nach einer einjährigen Trennung, ein zweites Mal.

10. Winston Churchill (1874-1965), Genussmensch in allen Lebenslagen

„Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“.

Der Mann, der dieses Bonmot geprägt hat, war kein Geringerer als Winston Churchill, britischer Politiker und zweimaliger Premierminister. Für gutes Essen war Churchill immer zu begeistern. Selbst in lebensgefährlichen Situationen verging ihm sein Appetit nicht. So schrieb er etwa seiner Frau 1915 aus den Schützengräben in Frankreich über einen soeben überstandenen Angriff: „Wir packten rasch unsere Eier und Speck, Brot und Marmelade und suchten Schutz.“

Premierminister Winston Churchill

Winston Churchill hegte zeitlebens eine große Liebe zum Essen. Als Internatsschüler wurde er bestraft, weil er aus der Speisekammer Zucker gestohlen hatte.

Seiner Frau Clementine machte der gute Appetit ihres Mannes dagegen Sorgen. Sie bestand darauf, dass er eine Diät machen solle. Churchills Antwort darauf: Er schaffte sich eine neue Waage an, die ihn um ein paar Kilo erleichterte.

11. Howard Taft (1857-1930), der dickste Präsident der USA

Howard Taft war der 27. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und auch ihr dickster: Bei einer Größe von 1,80 Meter wog er gegen Ende seiner Präsidentschaft rund 154 Kilogramm.

dicker amerikanischer Präsident Taft

Howard Taft erfuhr am Telefon von Theodore Roosevelt, dass er Präsident werden würde.

Taft wollte eigentlich nie US-Präsident werden. Er strebte stattdessen das Amt des Obersten Bundesrichters an, dass er nach seiner Präsidentschaft auch endlich bekam.

12. Königin Victoria (1819-1901), die Schnellesserin

Die englische Königin Victoria, die das 19. Jahrhundert entscheidend prägte, ist auch für ihr Übergewicht bekannt. In ihren späten Lebensjahren wog sie 76 Kilogramm – bei einer Körpergröße von gerade mal 1,52 Meter. Das lag nicht nur daran, dass sie gerne viel aß, sondern auch sehr schnell – so schnell, dass ihre Tischgenossen regelmäßig hungrig blieben: Denn sobald die Königin fertiggegessen hatte, musste die Tafel laut Protokoll abgeräumt werden.

Queen Victoria von England

Die mächtige Königin Englands hatte mächtig mit dem Gewicht zu kämpfen.

Das Gewicht der Monarchin ist offenbar bis in unsere Tage eine Schlagzeile wert: Die englische Zeitung Daily Mail verkündete 2013, dass Königin Victoria in jungen Jahren wesentlich schlanker gewesen sei als in ihrer späten Regierungszeit. Den Beweis lieferte – eine Unterhose! Die weiße Leinenpumphose mit eingestickten Initialen stammt aus den späten 1850er Jahren und wurde von der jungen Victoria auf ihrem schottischen Landsitz Balmoral getragen. Ihr Taillenumfang maß damals „nur“ 37 Zoll, umgerechnet rund 94 Zentimeter.

In einer Versteigerung brachte die königliche Unterwäsche umgerechnet rund 4300 Euro ein. Ob Victoria darüber wohl „amused“ gewesen wäre?

13. Otto von Bismarck (1815-1898), der lebensfrohe Preuße

Aus dem Geschichtsunterricht kennen wir Otto von Bismarck als den Gründervater und „Eisernen Kanzler“ des Deutschen Kaiserreichs, der die preußische und deutsche Geschichte entscheidend geprägt hat. Bismarcks Privatleben wird in den Geschichtsbüchern dagegen weniger behandelt, dabei ist es durchaus interessant: Als junger Mann erwarb er sich den Ruf eines  „wilden Junkers“, der Frauenherzen eroberte, sich prügelte und beim Glücksspiel hohe Schulden machte.

Foto von Staatsmann Bismarck

Otto von Bismarck war nicht nur ein geschickter Staatenlenker, sondern auch sehr lebensfroh.

Von preußischer Askese wollte er auch in seinem späteren Leben nichts wissen: Bismarck rauchte nicht nur wie ein Schlot, sondern trank und aß auch tüchtig. Am liebsten waren ihm fettige Speisen wie Aal, Braten oder Mehlspeisen. Im Laufe der Jahre brachte er es auf stolze 140 Kilogramm.

14.  Benjamin Franklin (1706-1790), Gründungsvater der USA

Ein Blick auf Porträts des Staatsmanns Benjamin Franklins zeigt, dass er viele Jahre seines Lebens von stattlicher Statur war – und das, obwohl er in seinen Schriften für puritanische Enthaltsamkeit warb. Doch sein Leibesumfang ist absolut nebensächlich, wenn man einen näheren Blick auf die schillernde Biographie dieses begabten Mannes blickt.

Als Sohn eines Kerzenmachers war Franklin ein echter Selfmademan und betätigte sich unter anderem als Drucker, Zeitungsverleger, Schriftsteller, Musiker und Naturwissenschaftler. Berühmt ist vor er allem für seine Rolle als einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika: Benjamin Franklin war sowohl an der Ausarbeitung als auch an der Unterzeichnung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung beteiligt. Und ganz nebenbei erfand Benjamin Franklin auch noch den Blitzableiter.

Porträt des übergewichtigen Staatsmanns Benjamin Franklin

Ein Schwergewicht der amerikanischen Geschichte: Benjamin Franklin war an der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika beteiligt.

15. Anne Stuart (1665-1714), die stilprägende Königin

Sie hatte nie damit gerechnet, Königin zu werden, aber im Jahr 1702 war es soweit: Anne Stuart wurde Königin von England, Irland und Schottland. Ihre Herrschaft war kurz, gilt aber als eine bedeutende Phase der britischen Geschichte.

Eine Schönheit war die Königin nicht: Die beträchtliche Anzahl von siebzehn Schwangerschaften hatte deutliche Spuren hinterlassen, dazu kam die Gicht, die ihr das Gehen schwermachte. Aufgrund ihres Leibesumfangs soll es den Hofschneidern schwergefallen sein, ein passendes Zeremoniengewand für ihre Eröffnungsrede im Parlament zu finden.

Bildnis der dicken Königin Anne Stuart

Queen Anne war die letzte Königin aus dem Haus Stuart.

Der Name Anne Stuarts wird bis heute mit dem nach ihr benannten Queen Anne style verbunden, einem englischen Bau- und Möbelstil, der während ihrer Regentschaft populär wurde.

16. August der Starke von Sachsen (1674-1733), potenter Kraftprotz

Um August den Starken ranken sich zahlreiche Legenden. Er soll stark genug gewesen sein, um Hufeisen mit der bloßen Hand zu verbiegen. Ob der Beiname „der Starke“ auch auf seinen Körperbau gemünzt war?

Friedrich August, sächsischer Kurfürst und später König von Polen, war 1,76 Meter groß und wog 120 Kilo. Seine stattliche Figur hinderte ihn nicht daran, einer der berühmtesten Herrscher der Geschichte zu werden und nebenbei eine Menge Kinder zu zeugen – angeblich mehr als 300.

Bildnis von August dem Starken

August der Starke war ein echter Kraftprotz und Frauenheld.

17. Heinrich VIII. (1491-1547), der schwergewichtige Ex-Ritter

Heinrich VIII. ist nicht nur für seine sechs Ehen berühmt-berüchtigt. Dank des Porträts des deutschen Malers Hans Holbein wissen wir, dass der englische König in fortgeschrittenem Alter stark zugenommen hatte. Schuld war mit Sicherheit das reichliche wie fette Essen am Königshof sowie der Bewegungsmangel, zu dem er nach einem schweren Reitunfall verdammt war. Während er in jungen Jahren für seine Sportlichkeit berühmt war, wog Heinrich kurz vor seinem Tod 160 Kilogramm.

Die körperliche Veränderung Heinrichs lässt sich anhand seiner Ritterrüstungen nachvollziehen: Maß der Hüftumfang des 23jährigen Herrschers noch 89 Zentimeter, waren es beim 50jährigen 137 Zentimeter.

Porträt und Ritterrüstung von König Heinrich VIII

Die Darstellungen durch den Maler Hans Holbein wie auch die erhaltenen Ritterrüstungen bezeugen die deutliche Gewichtszunahme Heinrichs VIII.

Heinrich VIII. ist vor allem als einflussreicher und prägender Herrscher Englands in die Geschichte eingegangen. Das beweisen nicht zuletzt die zahlreichen Fernsehserien und Bücher rund um seine Person und Regentschaftsjahre.

18. Ludwig der Dicke (1091-1137), König von Frankreich

Von 1108 bis 1137 herrschte König Ludwig VI. über Frankreich. Wegen seines Körperumfangs erhielt er den Beinamen „der Dicke“ – und fügt sich damit in eine lange Reihe mittelalterlicher Herrscher ein, die so betitelt wurden. Den Namen hatte er nicht zu Unrecht erhalten: Seine Umgebung zeigte sich zunehmend besorgt über seine große Freude am Essen. In seinen späteren Lebensjahren wurde Ludwig entschieden davon abgeraten, seine Armee bei einem Feldzug anzuführen – er war einfach zu dick geworden, um ins Feld zu reiten.

König Ludwig von Frankreich, genannt der Dicke, auf einer alten Münze

Das Siegel von Ludwig VI, genannt “der Dicke”, zeigt ihn auf dem Königsthron.

Ludwigs VI. Verdienst war es, dass er dem Handel zu Aufschwung verhalf, den Frieden im Reich sicherte und den Aufstieg des französischen Königtums ermöglichte.

19. Titus Flavius Vespasianus (9-79), uneitler römischer Kaiser

Eitel scheint der römische Kaiser Titus Flavius Vespasianus nicht gewesen zu sein: Statuen zeigen ihn realitätsnah mit kantigem Gesicht und Doppelkinn – und nicht als idealisierten jugendlichen Helden, wie sich andere römische Kaiser gern porträtieren ließen. Vespasians Marmorbüsten entsprechen den Überlieferungen von Tacitus und Sueton, laut denen er eher klein von Statur und korpulent, aber auch lebensfroh und mit viel Sinn für Humor gesegnet war.

römischer Kaiser Vespasian

Vespasian war laut Geschichtsschreibung bodenständig, lebenslustig und sehr humorvoll.

Während seiner Herrschaft über das Römische Reich wurde er als „Liebling der Menschheit“ verehrt: Er galt als volksnaher und bodenständiger Kaiser, der ab und zu gerne die Nacht durchfeierte.

20. Hatschepsut (1507-1458 vor Chr.), die mächtige Frau am Nil

Vor neun Jahren verkündete der ägyptische Kulturminister eine Sensation: Forscher hätten die Mumie der Pharaonin Hatschepsut erfolgreich identifiziert. Bei den Untersuchungen an der Mumie erfuhren die Wissenschaftler allerhand über das Alter und den Gesundheitszustand der altägyptischen Herrscherin. Unter anderem fanden sie heraus: Hatschepsut war stark übergewichtig. Grund dafür soll möglicherweise eine diabetes mellitus gewesen sein. Die von ihr erhaltenen Statuen lassen drauf freilich nicht schließen.

Büste der Pharaonin Hatschepsut

Mächtiger als Nofretete oder Kleopatra: Hatschepsut herrschte zwei Jahrzehnte über das alte Ägypten.

Hatschepsut war eine bedeutende Herrscherin – und der erste weibliche Pharao! Unter ihr erlebte das Reich am Nil eine Blütezeit. Ursprünglich wollte sie nur übergangsweise für ihren minderjährigen Stiefsohn Tutmosis III. regieren, doch dann schien es ihr auf dem Pharaonenthron so gut zu gefallen, dass sie zwanzig Jahre darauf sitzen blieb.

Damit sind wir am Ende unserer alternativen Geschichtsstunde angelangt. Welche der vorgestellten 20 Persönlichkeiten fasziniert Sie am meisten? Hinterlassen Sie uns doch einen Kommentar – wir freuen uns, von Ihnen zu lesen!

 

Bilder:

Bild 1: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0916-021, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0; Bild 2 (Strauß): Part of a photograph showing Secretary of Defense Caspar W. Weinberger meets with Bavarian Prime Minister Strauß in the Pentagon, Room 3E912, Robert Ward, Wikimedia Commons, CC0; Bild 3 (Gleason): Publicity photo of Jackie Gleason in The Hustler, Wikimedia Commons, CC0; Bild 4 (Welles): Publicity photo of Orson Welles for the film Crack in the Mirror, Wikimedia Commons, CC0; Bild 5 (Hitchcock): Studio publicity photo of Alfred Hitchcock., Dr. Macro, Wikimedia Commons, CC0; Bild 6 (Al Capone): Bertillon photographs by the US Dept of Justice; his rogue's gallery number is C28169, United States Bureau of Prisons, Wikimedia Commons, CC0; Bild 7: (Arbuckle): Stars of the Photoplay, 1916, Wikimedia Commons, CC0; Bild 8: (Rivera): “Portrait of Diego Rivera, 1932 Mar. 19”. und “Portrait of Frida Kahlo and Diego Rivera”, Carl Van Vechten, Wikimedia Commons, CC0; Bild 9 (Churchill): Sir Winston Churchill, Library of Congress, Reproduction number LC-USW33-019093-C, Wikimedia Commons, CC0; Bild 10 (Taft): Photograph of William Howard Taft, George W. Harris, Wikimedia Commons, CC0; Bild 11 (Queen Victoria): Portrait of Queen Victoria of England, Empress Victoria of India, Alexander Bassano, Wikimedia Commons, CC0; Bild 12 (Bismarck): Otto Fürst von Bismarck, Wikimedia Commons, CC0; Bild 13 (Franklin): ; Bild 14 (Anne Stuart): Portrait of Queen Anne, Wikimedia Commons, CC0; Bild 15 (August der Starke): Wikimedia Commons, CC0; Bild 16a (Heinrich VIII): Wikimedia Commons, CC0; Bild 16b (Rüstung): Field armor of Henry VIII of England, Italian, Milan or Brescia, about 1544, at the Metropolitan Museum of Art, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 ; Bild 17 (Ludwig der Dicke): Sceau de Louis VI dit le gros, Archives nationales, Paris, Wikimedia Commons, CC0; Bild 18 (Vespasian): Vespasianus. Plaster cast in Pushkin museum after original in Louvre, shako, CC BY-SA 3.0; Bild 19 (Hatschepsut): Maat-ka-Re Hatsjepsoet (RMO Leiden), rob koopman, Leiderdorp, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0.